Tierliches in Bekleidung

Auch in Bekleidung befinden sich tierliche Bestandteile. Leder, Fell und Wolle sind da noch die offensichtlichsten. Für Seide werden Raupen getötet. Knöpfe bestehen oft aus Horn oder Perlmutt, etliche Farbstoffe sind tierlichen Ursprungs. Seit 2012 gibt es eine neue Textilkennzeichnungsverordnung, die  vorschreibt, "un-textile" Teile tierlichen Ursprungs auszuweisen. Dafür gibt es ein Etikett, das an der textilen Ware befestigt ist. In Blusen zum Beispiel bei der Waschanleitung. Die Etikettierung und Kennzeichnung von Textilerzeugnissen muss dabei "dauerhaft, leicht lesbar, sichtbar und zugänglich sein". Ein Etikett muss fest angebracht sein. Die Kennzeichnungspflicht gilt für Erzeugnisse, die in der EU auf dem Markt bereitgestellt werden und die mindestens zu 80 % aus Textilfasern bestehen. Allerdings gibt es auch einige Ausnahmen von der Kennzeichnungspflicht, die hier nachzulesen sind: www.textilkennzeichnungsverordnung.de/rechtstipps/rechtstipps-2012/neue-textilkennzeichnungsverordnung-ab-08052012.php.

 

Wer pflanzliche und synthetische Materialien wie Baumwolle und Kunstleder sucht, findet eine ausführliche Auflistung von Online-Shops und Warenhäusern mit tierfreundlichen Angeboten im PETA Shopping-Guide (www.peta.de/shoppingguide#.VCZ-mUs_vho)

Kleingedrucktes

Es ist grundsätzlich eine gute Idee, bei Dingen, die wichtig sind, das Kleingedruckte zu beachten. Auch bei Lebensmitteln kommt es vor, dass sich Rezepturen ändern, so dass in zum Beispiel Gemüsechips, die zunächst vegan waren, eines Tages am Ende der Zutatenliste Käsepulver auftaucht. Das ist unangenehm und am ehesten zu vermeiden, indem ich als Käufer schaue, welche Firma hinter einem Produkt steht. Das gilt besonders für Produkte, die gern und regelmäßig gekauft werden. Was für eine Gesinnung hat die Firma? Ist dieser Firma Veganismus ein generelles Anliegen? Dann kann ich als Käufer ziemlich sicher davon ausgehen, dass diese Gesinnung sich in der Herstellung der gesamten Produktpalette wiederfindet. Handelt es sich um eine Firma, die parallel auch Produkte mit tierlichen Bestandteilen anbietet, lohnt sich ein zweiter Blick auf ein als vegan ausgewiesenes Produkt. Es gibt Gemüsechips von Tyrell, die sehr gut schmecken (Tyrell's VEG CRISPS - BEETROOT, PARSNIP & POTATO CRIPS WIHT A PINCH OF SEA SALT). Hinten auf der Verpackung steht – nur zu finden für die, die es suchen – "vegan friendly". Und direkt daneben Tyrell's persönlicher Lifestyle Guide, bei dem sich jedem Veganer die Nackenhaare aufstellen. Ein feines Beefsteak-Hack gehört für Tyrell unbedingt zum guten Spirit dazu. Wer weniger empfindlich ist, isst sie trotzdem. Andere sagen zu so etwas lieber "Nein, danke".

Brot ist leider oft unvegan

Ja, auch in Brot befinden sich oft viele unvegane Zutaten. Die Grundzutaten für ein simples Brot sind aus veganer Perspektive in Ordnung - Mehl, Wasser und ein Triebmittel wie Hefe. Was ist Hefe? Hefe besteht aus einzelligen Pilzen, die sich selbständig durch Sprossung und Teilung vermehren - bei Wärme, Feuchtigkeit und Kohlenhydraten. Sofern der Kontakt zu tierlichen Bestandteilen ausbleibt, kann Hefe also als vegan angesehen werden.

 

Als vegan werden hier generell Produkte angesehen, die aus rein pflanzlichen Bestandteilen hergestellt wurden.

 

Auch Backpulver ist üblicherweise vegan. Allerdings enthalten einige sogenannte natürliche Backpulver als Säuerungsmittel Zitronensäure oder Weinsäure (auch Weinstein genannt), und Weinstein kann auch unvegan sein. Wer selbst Brot backen und auf Nummer Sicher gehen möchte, kauft ein Backpulver, das als vegan deklariert ist.

 

Nun zu den gekauften Broten. Es gibt Baguette-Brote einer großen deutschen Lebensmittelkette, in denen am Ende der Zutatenliste Schweineschmalz auftaucht. Im Verkauf muss so etwas deklariert werden. Beim Bäcker direkt ist es sinnvoll, nachzufragen. Auch wenn das Personal in den seltensten Fällen wirklich gut informiert ist und Auskunft geben kann. Ausnahme: Biobäckereien. In den meisten Fällen weiß hier das Personal gut Bescheid über die Inhalte.

 

Bei großindustriell hergestelltem Brot finden sich häufig Zutaten wie Quark, Weizenkleber, Öl, Sirup, Butter, Eier, Backferment, Körner und vieles mehr. Bei Zutaten wie Körnern ist schnell klar, dass diese vegan sind (lassen wir hier einmal den Aspekt außen vor, dass ein Korn auf einem Acker gewachsen ist, der mit Kuhdung bearbeitet wurde). Anders ist es mit Backferment. Es gibt Backferment, das mit Honig hergestellt wurde und somit unvegan ist. Niemand kann das beim Kauf wirklich wissen, es sei denn, es werden vorab ausführlich Informationen recherchiert.

 

Bei den süßen Backwaren ist davon auszugehen, dass sie unvegan sind. Die meisten werden unter anderem mit Eiern hergestellt, es befindet sich oft Butter darin oder unvegane Margarine, die Oberflächen werden mit Ei bestrichen, damit sie goldgelb glänzen und ansprechend aussehen. Unterm Strich lässt sich sagen, dass die meisten herkömmlichen Backwaren unvegan sind, da sie direkt oder indirekt mit tierlichen Bestandteilen hergestellt werden.

 

Was ist die Lösung aus dem Dilemma? 

 

Lösung Nr. 1: Selbst Brot backen.

Lösung Nr. 2: Brot beim Biobäcker kaufen und genau nachfragen, welche Zutaten verwendet wurden.

Lösung Nr. 3: Es gibt einen Einkaufsführer von PETA, bei dem auch eine Liste mit rein pflanzlichen Brotprodukten eingesehen werden kann. Dies natürlich ohne Gewähr. Veganerinnen und Veganer recherchieren meist recht viel ;-)