Wer einmal einen richtig guten grünen Smoothie getrunken hat, der in einem richtig guten Mixer gemixt wurde - der oder die wird vielleicht kurz überlegen, ob feste Nahrung überhaupt noch nötig ist. Grüne Smoothies schmecken so unglaublich lecker, sind so gesund und - je nach Zutaten - dermaßen nahrhaft und sättigend, dass an dieser Stelle mal die Technik gelobt werden darf, die das überhaupt erst möglich macht. Und da gibt es wirklich ganz große Unterschiede. Für wirklich gute Smoothies ist ein richtig guter Mixer unabdingbar. Hier zu sparen, ist sparen an der falschen Stelle, denn ein Mixer mit kleinem Motor und zum Beispiel vielleicht nur einem Messer zerkleinert die Zutaten eher grob, und heraus kommt ein dicklicher Pamps, was weit entfernt ist von dem Smoothie, von dem richtig guten Smoothie, von dem hier die Rede ist. Von diesem komprimierten, samtig-zarten, cremigen Chlorophyll-Wunder, in dem sich die ganze Energie der Pflanzen entfaltet. Es kann sehr viel Recherche und Zeit in Anspruch nehmen, den für sich persönlich optimalen Mixer zu finden. Deshalb sei an dieser Stelle einer erwähnt, der glücklich macht: der Omniblend V (www.omniblend.de). Ja, so ein Mixer ist recht laut. Ja, so ein Mixer ist groß und braucht Platz. Und gleichzeitig ist das eine der schönsten und lohnendsten Investitionen für alle, die Grünes, Gesundes lieben. Und natürlich kann so ein Standmixer noch sehr viel mehr, als Smoothies zu mixen. So weit zur Technik.
Nun zu den Inhalten.
Es gibt viele, viele Bücher über Smoothies im Allgemeinen und über grüne Smoothies im Speziellen. Wer den Omniblend V kauft, bekommt ein Rezeptbuch für grüne Smoothies gratis dazu. Allen grünen Smoothies gemein ist die Basis aus Früchten, Gemüsesorten und zusätzlicher Flüssigkeit. Bananen und Datteln sind super in Smoothies, da sie dem Drink ein wenig Süße verleihen. Tiefkühlbeeren sind top, weil sie gleich ein wenig Kälte mitliefern, denn beim Mixen entsteht reichlich Wärme. Avocados machen einen Smoothie sehr geschmeidig. Als Gemüse eignen sich dunkelgrüne Gemüsesorten wie zum Beispiel Blattspinat, Grünkohl, Feldsalat oder auch Rauke. Köstlich sind auch Ananas, Mango, Orange im Smoothie und Sellerie, Petersilie und Dill auf der Gemüse- bzw. Kräuterseite. Dann lassen sich wunderbar Superfoods hinzugeben, kleine Kraftpakete wie Chia-Samen, Maca-, Moringa- oder Ginsengpulver. Ingwer verleiht Schärfe und wirkt im Körper als Entzündungshemmer. Wer mag, kann veganes Eiweiss hinzufügen, wie zum Beispiel Hanf-, Reis- oder Lupinenprotein. Auch Nüsse, Kerne und feine Dinkelflocken fühlen sich in Smoothies wohl und machen gut satt. Es macht unglaublich viel Freude, einfach auszuprobieren, selbst zu kreieren, Neues zu kombinieren und sich zu informieren: Was steckt wo drin? Welche Nährstoffe brauche ich? Oder was mag ich einfach gern? Papaya, Erdbeeren, Macadamiadrink, Apfelsaft, Zitrone und Pfefferminze? Na dann rein damit in den Mixer! Auch hochwertige Pflanzenöle kommen hier gut zum Einsatz. Leinöl zum Beispiel, weil rohe Möhren am liebsten mit Fett kombiniert werden, um vom Körper bestmöglich aufgenommen zu werden. Cocosöl verleiht diese ganz besondere Nuance, diesen feinen Duft und hat so viele gute Eigenschaften, dass diese ein eigenes Kapitel wert wären. Auch Wildkräuter sind Kandidaten, die sonst eher selten Beachtung finden und auf einmal ziemlich interessant werden, wenn es um grüne Smoothies geht. Also: Ran an den Supermixer und alles Glück dieser Erde!
Welche Getränke sind eigentlich vegan? Wasser. Ja, das scheint logisch. Wobei streng genommen natürlich selbst in Wasser Kleinstlebewesen stecken könnten (wer weiß?!?) oder ein Wasserhersteller seine Wasserqualität an Tieren getestet haben könnte. Hätte, wäre, könnte... Es gibt Firmen, die ihr Mineralwasser als vegan ausweisen, weil vegan zu leben populär geworden ist und sich als vegan ausgewiesene Produkte zunehmend besser verkaufen. Verbraucher werden damit zum Teil eher verunsichert, da sie sich auf einmal fragen, ob andere Wassersorten unvegan sind. Also: Wasser ist in der Regel vegan. Tee auch. Pflanzendrinks ebenfalls. Naturtrübe Bio-Direktsäfte. Im Gegensatz zu klaren Säften (siehe Tierliches in Lebensmitteln). Bier, wenn es nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird und Wein, wenn er als vegan deklariert ist. Ansonsten kommen meist Eiklar, Gelatine und Fischblasen zwecks Klärung zum Einsatz (siehe Artikel unten) Die meisten Veganer trinken eher wenig Alkohol und Softdrinks wie Cola, Fanta, Sprite & Co., daher bleiben sie hier außen vor. Was ist mit Kaffee? Laut EU-Zusatzstoffverordnung sind für Kaffee folgende Überzugsmittel erlaubt: Bienenwachs (E901, unvegan), Candelillawachs (E902, vegan), Carnaubawachs (E903, vegan) und Schellack (E904, unvegan). Diese Überzugsmittel werden bei Rohkaffee verwendet, um dessen sogenannte Fließfähigkeit zu verbessern, wenn er zum Beispiel nach dem Entkoffeinieren eine stumpfe Oberfläche aufweist. Nach Auskunft des Kaffeeverbandes sind Überzugsmittel auf Kaffee als Verarbeitungsstoffe anzusehen, da sie dem Kaffee vor dem Rösten zugesetzt und nach dem Röstvorgang weitgehend entfernt werden. Und Verarbeitungsstoffe dürfen ohne Kennzeichnungspflicht eingesetzt werden. So weit so schlecht. Die gute Nachricht: Laut Kaffeeverband wird bei in Deutschland verkauftem Kaffee lediglich Carnaubawachs eingesetzt.
Ja, kaum zu glauben. In Weinen sind Tiere drin. Da bekommt die Redewendung "in vino veritas est" nochmal eine ganz andere Bedeutung. Um den Wein von Treibstoffen zu befreien, geschmeidig zu machen und zu stabilisieren, sind Hilfsmittel tierischen Ursprungs erlaubt, wie zum Beispiel Gelatine, Hühnereiweiß, Eiklar und Lysozym. (http://www.delinat.com/vegane-weine.html). Dass es auch anders geht, zeigt die große Auswahl an veganen Weinen. Und wer sich da auf die Suche macht, beginnt meistens im Internet. Einmal "vegane Weine" eingegeben, und schon finden sich etliche Suchergebnisse. Es gibt Online-Shops wie www.delinat.com, die den Wein in Kisten zu 6 Flaschen liefern, die Versandkosten sind überschaubar. Allerdings soll es ja manchmal auch nur eine einzige Flasche sein, als Geschenk oder sponanten Gelüsten folgend, und dafür bieten sich Reformhaus, Naturkostladen beziehungsweise Biomarkt an. Die Suche im herkömmlichen Supermarkt verläuft meist etwas frustrierend. Es gibt zwar vereinzelt Flaschen (bei Rewe und Edeka zum Beispiel), allerdings ist das Supermarktpersonal in der Regel von der Frage überfordert, ob es veganen Wein gibt. Die wenigsten wissen, worum es geht, müssen dann Kollegen fragen, die wieder jemand anderen fragen, und am Ende sind alle genervt.
Wunderbar sortiert ist der Bio Frischemarkt Tjadens (in Hamburg). Dort gibt es unglaublich viele vegane Weine unterschiedlicher Sorten und Herkunft. Allerdings zum Teil auch ohne das vegan-Zeichen hinten auf dem Etikett. Also ist es sinnvoll, das Personal zu fragen, das 1. sehr freundlich ist und sich 2. gut auskennt und in eigenen Listen nachschauen kann.
Ich habe per E-Mail bei der Geschäftsführung nachgefragt, warum vielen Weinen das vegan-Zeichen fehlt, weiter unten folgt die Antwort. Abgesehen davon ist es auch eine Kostenfrage. Um das Label auf ein Produkt drucken zu dürfen, müssen die Hersteller Lizenznehmer sein, und die Höhe der Lizenzgebühr richtet sich nach verschiedenen Kriterien. (Mehr dazu bald in einem eigenen Artikel über die vegan-Zertifizierung.)
Hier mal eine Auswahl an angenehmen Weinen: Rot- und Weißwein von Camino (www.vino-camino.de/home.html). Davon kostet eine Flasche 3,49. Das ist für einen veganen Wein recht günstig. Der Weißwein ist ein wunderbar leichter Sommerwein, der rote ist schön fruchtig und voll. Auch die Weine von Montalbano aus der Toskana schmecken sehr gut, vom Prosecco (harmonisch, weich und gleichzeitig trocken und frisch bis zum Merlot-Refosco (würzig, Waldfruchtnoten). Der spanische Rotwein (Tempranillo) Don Diego hat ebenfalls in die redaktionelle Best-of-Liste gefunden (trocken, pikante Würze, harmonisch, füllige Frucht). Dann gibt es noch den LO% Rivaner Kabinett, ein wunderbarer Weißwein, der gekühlt an warmen Tagen himmlisch schmeckt. Leicht, klar, frisch. Das Besondere: der reduzierte Alkoholgehalt von 9,9%.
Auch bei Budni (für die Norddeutschen unter uns) gibt es vegane Weine. Am besten hinten auf die Flaschenetiketten schauen oder das Personal fragen, denn das Sortiment fällt, je nach Größe der Filiale, unterschiedlich aus. Den weißen Camino haben sie dort und einen Sekt, der okay schmeckt. Der Rosé-Sekt ist ebenfalls vegan, die Verkostung steht noch aus. Rote Weine sind ja so eine Sache (Kopfweh?). Auch der Prosecco ist vegan und steht noch zur Verkostung aus. Der Weißwein La Mancha ist okay. Naja. Irgendwie fehlt dem ein bisschen Esprit.
Übrigens, für die, die es ganz genau nehmen: Die Bezeichnung vegan auf den Etiketten der Weinflaschen bezieht sich ausschließlich auf den Wein. Was in dem Kleber drin steckt, mit dem das Etikett auf der Flasche befestigt wird, ist wieder eine andere Frage.
Hier mal eine kleine Auswahl an Bildern für diejenigen, denen das Einkaufen durch Wiedererkennung der Etiketten leichter fällt.
"... bei der Warengruppe Wein ist es so, dass die Weingüter aus traditionellen oder technischen Gründen entweder das eine oder das andere Verfahren nutzen, dies ist durch unsere Großhändler abgefragt worden und liegt auf Nachfrage in unseren Filialen vor. Die Thematik vegan trifft bisher in den etwas südlicheren Ländern, wo der meiste Wein herkommt, noch auf völliges Unverständnis, und dementsprechend wird dies selten ausgelobt, auch wenn vegane Verfahren genutzt werden. Ich denke, dass sich in der nächsten Zeit durch die vermehrten Anfragen aus Mitteleuropa etwas tun wird. Das heißt, ob vegan ja oder nein, hängt von dem jeweiligen Weingut ab. Auch vielen Artikeln aus unserem Lebensmittelsortiment fehlen bisher entsprechende Label, obwohl sie vegan sind. Auch hier ändert sich herstellerseitig momentan viel.
Mit freundlichen Grüßen..."
(Tjadens Geschäftsführung)